Eine Reise durch die Anden
Bolivien, Chile, Peru, Kolumbien
09. August 2022
Wer in die Anden reist will meistens hoch hinaus. Was hilft gegen Höhenkrankheit auf über 2000 m.ü.M? Wir haben nachgefragt....
Wer die Anden bereist, wird früher oder später an Orte über 2000 Höhenmeter kommen, wo das Risiko besteht, an Höhenkrankheit zu leiden. Die Symptome sind am häufigsten Kopfschmerzen, gefolgt von Übelkeit, Appetitverlust, Schwächegefühlen und Schwindel sowie Atemnot.
Um diesem Zustand vorzubeugen ist es wichtig, dass man sich ein bis zwei Tage aklimatisiert, bevor man höher steigt. Der Geheimtipp der Andenvölker ist jedoch das Coca-Blatt.
Coca-Blätter werden in den Andenländern vom Norden Chiles bis in Kolumbien verkauft, meist von Indigenen, auf Märkten oder auf der Straße. Hierzulande werden die getrockneten Blätter bereits seit Jahrtausenden „gekaut“ beziehungsweise im Mund aufgeweicht und gesaugt. Um eine Abhängigkeit zu vermeiden mischt man noch etwas Pflanzenasche oder Kalk unter. Coca-Blätter enthalten ätherische Öle, Spurenelemente, Mineralien, Vitamine und Alkaloide.
Einst hatte nur die Andenbevölkerung Interesse an der Pflanze, nutzte sie zu Heil-, Betäubungs- und rituellen Zwecken. Leider geriet die Pflanze nach der Entdeckung der Droge Kokain in Verruf und ist heute in den meisten Ländern verboten.
In den Andenländern ist der Konsum allerdings bis heute legal, weit verbreitet und wirklich nützlich: man kann die bitter-sauren Blätter kauen, sie als Tee aufgießen oder als Bonbons essen. Auch wenn man nicht in große Höhen aufbricht, helfen die Blätter als natürliches Heilmittel gegen Kopf- und Bauchschmerzen. Wer also in eines der Andenländer Chile, Bolivien, Peru oder Kolumbien aufbricht, dem könnte die Pflanze manch einen Aufstieg in die Berge erleichtern.
Nur sollte man keines der Produkte nach Hause mitnehmen! In Deutschland und anderen Ländern ist alles aus der Coca-Pflanze verboten – auch wenn man Unmengen Blätter bräuchte, um Kokain herzustellen.